Am letzten August-Wochenende waren zur Europe-Ranglistenregatta des Laboer Regatta Vereins 21 Teilnehmer aus ganz Norddeutschland nach Laboe angereist. Wie schon im Vorjahr richtet der LRV diese Ranglistenregatta mit fünf geplanten Wettfahrten wieder von Laboe und nicht mehr von Marina Wendtorf aus. Der Europe-Ehrenmalpokal gehört mit zu den wenigen Regatten, die mit einem höheren Faktor auch für den Deutschland-Cup 2022 gewertet werden. Die 3,35 Meter lange und rund 60 Kilogramm schwere Europe ist sowohl bei Jugendlichen als auch bei „Oldies“ sehr beliebt und vom Trimm her eine sehr anspruchsvolle Einhandjolle. Noch am Freitagabend ließen aufziehende dunkle Gewitterfronten Böses für den ersten Wettfahrttag vermuten, doch die Fronten zogen an Laboe vorbei und am Samstag zeigte sich zum Start der ersten Wettfahrt in der Steiner Bucht bereits wieder die Sonne. Der Wind kam mit bis zu 10 Knoten aus Nordwest und aus Ost setzte ein relativ starker Strom ein. Sowohl für die Wettfahrtleitung auf dem Start-/Zielschiff als auch für alle Teilnehmer keine leichten Voraussetzungen, denn an der Luvtonne mussten z. B. einige, nachdem sie durch den Strom auf die Luvtonne gedrückt wurden, kringeln. Für die zweite Wettfahrt musste die Regattabahn dann, weil der schwächer werdende Wind von Nordwest auf Nordost drehte, neu ausgelegt werden. Nach der zweiten Wettfahrt lag dann die Windgeschwindigkeit unter 5 Knoten und die Wettfahrtleitung schickte die Teilnehmer in den Laboer Hafen zurück. Nach dem ersten Wettfahrttag führte mit zwei ersten Plätzen Anja Fiedler vom TSV Schilksee vor Marisa Roch vom Kieler Yacht-Club und Martin Kotte vom Röbeler Segler-Verein „Müritz“. Nachdem noch 2020 und 2021 das Abendprogramm coronabedingt ausfallen musste, lud der LRV die Teilnehmer zu einem Grillabend vor dem Vereinsheim ein. So konnten die Teilnehmer beim gemütlichen Beisammensein fachsimpeln und die Erlebnisse des Tages Revue passieren lassen.
Am Sonntag standen somit noch drei Wettfahrten an. Der Wind kam aus Nordwest mit maximal 12 Knoten, so dass die Flagge „Oscar“, die das Pumpen ab dauerhaft 13 Knoten erlaubt, nicht auf dem Start-/Zielschiff gehisst wurde. Die Wettfahrten am Sonntag waren gespickt mit Winddrehern, also anspruchsvoll für alle Teilnehmer und für die vierte Wettfahrt musste die Regattabahn aufgrund einer um 30 Grad veränderten Windrichtung neu ausgelegt werden. Kurios in der vierten Wettfahrt war, dass der in Führung liegende spätere Gesamtsieger auf der Kreuz bei einem Winddreher in einer Wende kenterte und nur Platz 6, der aber dann als Streicher nicht gewertet wurde, belegte. Letztlich waren am Ende nach fünf Wettfahrten wieder die auf den vorderen Plätzen, die bereits nach dem ersten Wettfahrttag vorne lagen. Was auch noch nie da gewesen war, die ersten Drei waren punktgleich und es mussten die besseren Einzelwettfahrten entscheiden. Gesamtsieger mit zwei ersten Plätzen in der dritten und fünften Wettfahrt wurde Martin Kotte vor Anja Fiedler und Marisa Roch.
Der Vorjahressieger Nicki Kraus vom Flensborg Yacht Club kam auf Platz 5 und auf Platz vier Tania Tammling vom Sail-Lollipop Regatta Verein aus Niedersachsen. Aus dem LRV belegte Rolf Brinkmann Platz 16 und Thomas Jansen Platz 19. Der ehemals für den LRV startende Fabian Mocha vom Berliner Segel-Club Odin belegte Platz 11. Alle Teilnehmer erhielten Erinnerungspreise. Zufrieden waren auch Wettfahrtleiter Siegfried Latki und Schiedsrichter Thorsten Niß, denn es ging auf dem Wasser sehr fair zu und es gab keine Frühstarts sowie keine Proteste.
Der LRV bedankt sich bei der Gemeinde Laboe und der Schiffswerft Laboe für die Unterstützung bezüglich der Bereitstellung der erforderlichen Rahmenbedingungen an Land ganz herzlich. Ebenso geht der Dank für die Durchführung der Regatta an das LRV-Wasserteam sowie an Jörg Norrmann im Regattabüro. Die Ergebnisliste und weitere Bilder vom Ehrenmalpokal sind auf der LRV-Homepage unter Ehrenmalpokal/Regattaergebnisse/Impressionen eingestellt.