Startseite Fahrtensegeln Törnberichte 2008 - Mit der Alexander von Humboldt unter grünen Segeln

Es waren schon wieder 12 Monate vergangen, seit dem letzten großen Törn durch die kanarischen Inseln vom 03. bis 17.01.2007. Dann im Sommer eine Woche Ostsee – Ist ja kein Hochseesegeln. Dann schlug die Sucht nach den grünen Segeln wieder zu. Mit der Alexander von Humboldt von Las Palmas – Gran Canaria – nach Süden zu den Cap Verden auf ca. 15 Grad nördlicher Breite.

Ankunft in Las Palmas am 03. Januar 2008, mit dem Bus zum Hafen „Santa Catalina“ und dort lag unsere „Alex“. Der größte Teil der Proviantübernahme war erledigt, abends noch Briefing beim Kapt.Von Gran Canaria zu den Cap Verden

Dann der nächste Tag – 04.01.: Sonnenschein, 22 Grad, leichte NE’l. Winde. An Deck Einweisung der Besatzung bzgl. Schiff und Sicherheit, insbesondere der Trainees. Das Ausklarieren mit der Behörde wurde erledigt, und dann war es soweit: Man las die Spannung in den Gesichtern der Trainees und das ungläubige Staunen Passagiere der AIDA-Diva, die auf der anderen Seite des Kais lag, als wir nur unter Segel von der Pier ablegten, durch den Hafen segelten und es dann ab ging nach See mit dem NE-Passat nach Süden.

Am 05. Januar war der 1. Tag des Genießens auf See. Strahlend blauer Himmel, achterlicher Wind aus NE unter Vollzeug nach SW. Es war ein herrliches Bild unter voller Beseglung, unter allen Stag und Rahsegeln bei NE 6 bis 7 mit 7 bis 8 Knoten dahin zu segeln. Unter diesen besten Segelbedingungen beim 3-Wachensystem, tagsüber sonniges Wetter, nachts sternenklarer Himmel – begleitet von Delphinen und fliegenden Fischen dahin zu gleiten, nur zeitweilig die Segel ein wenig trimmen. 6 Knoten Fahrt ist genau die richtige Geschwindigkeit zum Hochseeangeln. Ein Maschinist –stammt von Föhr – hatte die richtigen Angeln mit und siehe da, es klappte. Zwei Thunfische guter Größe gingen uns an die Angel und das nächste Fischessen war wieder gesichert, der Proviantsatz gedrückt.

Dieser Seetörn ging am 10. Januar langsam zu Ende, nachdem wir auf dieser Breite auch schon das Kreuz des Südens zu Gesicht bekamen. Normalerweise wären wir nach Mindelo auf Sa Vicente, dem größten Hafen und Anlaufpunkt der Passagierschiffe, zum Einklarieren für die Inseln gefahren: aber aufgrund der Unsicherheit von Kriminalität zogen wir es vor, Kurs auf Palmeira –Sal – zu nehmen, kurz einzuklarieren und dann weiter zu segeln nach Sao Nicoloa.

Am 11. Januar dann Einlaufen Tarafal auf der Insel Sao Nicoloa. Wunderschöne Inselrundfahrt, organisiert vom Trans-Ocean Stützpunktleiter Henry Kuster, u.a. in den Nationalpark „Monte Gordo“. Ein grüner Park mit riesigen Algarven, wilden Kaffeebäumen, Rhizinusbüschen u.v.m. Abends mussten wir dann leider die Pier verlassen, weil die Fähre kam; also vor Anker bei 4 Schäkel zu Wasser. Wir dachten natürlich an eine ruhige Nacht vor Anker; es kam aber anders. Der Wind frischte auf und ab 0300 Uhr mussten wir 2 Mal Anker auf, weil der Anker jeweils nicht hielt. Es klappte erst beim 3. Anlauf an einem anderen Ankerplatz, 2 Kabel von der Mole entfernt. Aber für den nächsten Landgang hatten wir ja noch unseren „Schnulli“ zum Ausbooten. Am 12. Januar abends dann Anker auf, am Wind unter Vollzeug nach Boavistaim SE, einer wüstenähnlichen Insel.

Am 13. Januar an der Südküste 3 Kabel von der Küste zu Anker. Trotz Leeseite der Insel stand eine relativ hohe Dünung; aber der Landgang erfolgte mit Schlauchboot und einem vorzeitigen Sprung ins Wasser, und zu Fuß an Land mit Verpflegung im Rucksack. Welch ein herrlicher Strand – und warmes Wasser mit 22 Grad, keine Menschenseele zu sehen, Tourismus gleich null.

Am 14. Januar abends Anker auf, unter Segel hart am Wind, d.h. mit max. 70 Grad nach NW.

Am 15. Januar nach einer halse um 0600 Uhr unter maschine – dem letzten Schlag - nach Sal. Erst zur Südküste – Santa Maria – zu den Touris, wo ein Tourimuscenter entsteht durch die TUI und dgl., fürchterlich! Diese Sandküste ist ideal geeignet für Surfer. 15.00 Uhr fallen Anker, abends Capt.-Dinner. Am 16. Januar morgens Anker auf nach Norden, nach Palmeira. Der Segeltörn ist zu ende. Am 17. Januar geht 90% der Besatzung von Bord. Aber aufgrund der Flugplanänderung hatten einige von uns – auch ich nahm die Chance wahr – noch 2 Tage zusätzlich Aufenthalt. Den nutzten wir für Landausflüge, Inselrundfahrt, zum Caipirinha-Trinken, Baden in einer Saline usw. Es war ein schöner Abschluss nach einem noch schöneren Segeltörn mit der Alexander von Humboldt unter grünen Segeln. Während wir noch die Insel Sal erkundeten, segelte die „Alex“ schon mit der nächsten Crew über den Teich in die Karibik. Am 18./19. Januar ging es dann zurück von Sal via München nach Hamburg.

Von Gran Canaria zu den Cap Verden

Versucht es einmal, solch einen oder einen ähnlichen Törn zu machen.

Für Interessenten:

DSST – Alexander von Humboldt

Postfach 120129

27515 Bremerhaven

Fon: +49 (0)471 – 94588-0

Fax: +49 (0)471 – 94588-45

oder: www.gruene-segel.de

 

Wolfgang Jahn

Steuermann Alexander von Humboldt

LRV